Mitgliederversammlung 2024: Pressemitteilung

Foto: Mitgliederversammlung des Vereins JVGH in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule vorne v. l.: Schriftführer Martin Rüttgers, Arno Bendels (Beisitzer) und Vorsitzender Professor Dr. Rolf D. Cremer

Mitgliederversammlung des JVGH zeigte das Potential des Vereins

In der Mitgliederversammlung des Vereins Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef wurde über die zahlreichen bereits erreichten Ergebnisse berichtet. Darauf aufbauend wurde über die Jahresplanung 2024 und zukünftigen Aktivitäten des Vereins gesprochen. Die Mitglieder steuerten ihre Ideen und Wünsche bei, so dass ein lebendiger Austausch stattfand.

Die Versammlung fand am 22. Februar 2024 in der Aula der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule statt. Der Vereinsvorsitzende, Professor Dr. Rolf D. Cremer, wurde zum Leiter der Versammlung und Vorsitzenden des Vereins gewählt. Seine Ausführungen mit Rück- und Ausblick fanden viel Beifall.

Der Verein wurde am 18. September 2023 gegründet und fußt auf einer zuvor bestehenden Initiative. In der Satzung ist das Ziel festgelegt: „Zweck des Vereins ist es, das vergangene und gegenwärtige jüdische Leben in Bad Honnef sichtbar und erlebbar zu machen, auch als ein Zeichen gegen Antisemitismus.“ Der Verein ist parteipolitisch nicht gebunden. Er wird von der Stadt Bad Honnef mitgetragen, die vertreten durch den Bürgermeister geborenes Mitglied ist, was einen zusätzlichen Pluspunkt für die Außenwirkung bedeutet. Derzeit hat er 48 Mitglieder, Beitritte sind jederzeit möglich. Auf der bereits sehr ausführlichen Webseite finden sich weitere Informationen: https://:jvgh.de .

Verschiedene Arbeitsgruppen haben sich bereits gebildet und Projekte werden umgesetzt. Arno Bendels stellte auf der Versammlung die Ergebnisse für das Projekt „Zeitleiste“ vor. Geplant sind Informationstafeln zur jüdischen Geschichte in Honnef, die im Stil an die bereits an vielen Stellen in der Stadt aufgestellten Geschichtstafeln angepasst sind. Die Tafeln des JVGH werden in der unteren Kirchstraße an die Wand unterhalb der Tankstelle neben der bronzenen Erinnerungstafel an die 1938 niedergebrannte Honnefer Synagoge angebracht.

Die Tafeln der Zeitleiste erklären jeweils ein bestimmtes Datum zur jüdischen Geschichte und werden drei Informationsebenen aufweisen: Zuerst können Passanten den kurzen Informationstext auf der Tafel selbst lesen. Weitere Informationen in der zweiten Ebene gibt es über einen QR-Code, über den sich ein kurzer Film öffnen lässt, was an die Lerngewohnheiten jüngerer Menschen angepasst ist: schnell, medial und nicht zu kompliziert. Auf der dritten Ebene finden sich eingescannte Dokumente mit weitergehenden Informationen und Anregung zur Recherche.

Der Film zum Synagogenbrand im Jahr 1938 ist fertiggestellt. Er ist auf der Webseite des Vereins bereits zu sehen (Projekte – Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef e.V. (jvgh.de) ). Zwei weitere Filme sind in Arbeit. Zum einen zum Besuch ehemaliger jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die ausgewandert waren. Der Besuch hatte im Jahr 1986 stattgefunden. Zum anderen wird es eine Tafel zum Thema „Jüdischer Friedhof in Honnef“ geben. Weitere Zeittafeln sind in Arbeit. Die ersten werden noch in diesem Jahr gefertigt. Für seine gute Recherchearbeit und Umsetzung rund um das Projekt „Zeitleiste“ spendeten die Mitglieder großen Applaus an Arno Bendels.

Weitere Themen der Mitgliederversammlung wurden besprochen: Neue Mitglieder werden angeworben. Der Verein wird sich mit Beiträgen an öffentlichen Diskussionen zu gegebenen Anlässen beteiligen. Wichtig werden die Schulprojekte werden, denn die Weitergabe des Wissens an die Jüngeren und deren Mitarbeit ist ausdrückliches Ziel. Einige Veranstaltungen sind geplant, auf die man gespannt sein kann. Enge Zusammenarbeit wird es mit anderen Vereinen und Organisationen in Bad Honnef geben, um sich zu vernetzen.

Auf der Mitgliederversammlung wurde ein moderater Jahresbeitrag von wahlweise 25 oder 50 Euro beschlossen. Personen in Ausbildung oder Studierende sind beitragsbefreit.

Der Finanzplan wurde von Schatzmeister Franz Josef Therré vorgestellt. Mitgliedsbeiträge und Spenden, wobei auch bei Stiftungen Anträge eingereicht werden, werden die laufenden Ausgaben und Projektkosten tragen.

Die Mitglieder konnten ihre Vorschläge zu weiteren Aktionen schriftlich oder mündlich mitteilen. Die zahlreichen Vorschläge werden jetzt ausgewertet.

Michael Lingenthal, ehemaliges Ratsmitglied und bereits in der Initiative zum jüdischen Leben vor der Gründung des Vereins aktiv, dankte für die Entwicklung des Vereins und sprach seinen Glückwunsch dafür aus.

Der Verein ist, obwohl erst in seiner Anfangsphase, gut aufgestellt. Mit Blick auf viele Gespräche mit Mitgliedern in den vergangenen Monaten hob Vorsitzender Professor Dr. Rolf D. Cremer hervor: „Es ist eine besondere Qualität des Vereins, dass man sich im persönlichen Gespräch näherkommt und dabei an den Kenntnissen, Erinnerungen und Erfahrungen anderer wächst.“

Mehr Informationen unter: https://jvgh.de .

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