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Anliegen und Verein

Kontakt und Bankverbindung

Vorgeschichte: Vom Projekt zum Verein

Anliegen

“Freiheit und Würde sind immer konkret“, schreibt Herta Müller, Literaturnobelpreisträgerin von 2009.

In Bad Honnef finden sich Zeugnisse jüdischen Lebens, die bis in frühere Jahrhunderte zurückführen. Wir wollen die lokale jüdische Vergangenheit und Gegenwart sichtbar und erlebbar machen und damit ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Unser besonderes Augenmerk liegt auf dem Erreichen der jungen Generation.

Das zweite Anliegen ist die nie endende Aufgabe, sich dafür einzusetzen, dass die Freiheit und Würde aller Menschen, auch und gerade derjenigen, die irgendwie ‚fremd’’ erscheinen, geachtet und geschützt wird.

Der Verein ist ein Projekt der Stadt Bad Honnef und seiner Bürgerinnen und Bürger.

Verein

Der Verein ist ein Projekt der Stadt Bad Honnef und seiner Bürgerinnen und Bürger. Er wurde am 18.09.2023 in Bad Honnef gegründet. Die Versammlung leitete der Bürgermeister der Stadt, Otto Neuhoff. 

Der Verein ist durch das Finanzamt Sankt Augustin als gemeinnützig anerkannt. Er ist im Vereinsregister des Amtsgerichts Siegburg unter der Nummer VR 3948 registriert.

Vorstand, Beisitzende und Beratung

Dem Vorstand gehören an:

Prof. Dr. Rolf Cremer – Vorsitzender

Franz-Josef Therré – Schatzmeister

Martin Rüttgers – Schriftführer

Stadt Bad Honnef als geborenes Mitglied

Der Vorstand wird unterstützt durch Beisitzende:

Arno Bendels – Mediale Gestaltung und Produktion

Max Kollritsch – Belange von jungen Menschen

Isabelle Plate – Lektorat

Christine Pfalz – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Fachliche Beraterin ist Dr. Claudia Arndt vom Kreisarchiv Siegburg.

Kontakt

JVGH
c/o Prof. Dr. Rolf D. Cremer
An der Zickelburg 4
53604 Bad Honnef

Bankverbindung

Kreissparkasse Köln
IBAN: DE10 3705 0299 0075 0062 59
BIC: COKSDE33XXX

Vorgeschichte: Vom Projekt zum Verein

Vom Projekt „Erinnerung und Gegenwart jüdischen Lebens in Bad Honnef“ (E&G) zum
Verein „Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef e.V. (JVGH)

Ein Beitrag von Michael Lingenthal, Initiator „E&G“, 2024

“Erst wenn die Erinnerung erlöscht, stirbt ein Mensch“

Das Projekt „E&G“ hatte die Zielsetzung, der Erinnerung an die Honnefer Jüdinnen und Juden mehr Aufmerksamkeit zu geben, zugleich das Leben der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger bis in die aktuelle Gegenwart darzustellen und damit ein deutliches, bürgerschaftliches Signal gegen Antisemitismus zu senden.

Die alljährliche Gedenkveranstaltung am Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November 1938 ist dazu ein wichtiger Teil, vor allem weil sich regelmäßig die weiterführenden Schulen Bad Honnefs beteiligen. Dennoch ist in der Bevölkerung, bei Alteingesessenen wie bei Zugezogenen, das Wissen um die jüdische Geschichte Honnefs zu oft gering bzw. nicht (mehr) vorhanden.

Hinzu kommt, dass die jüdische Gemeinde nach Brandschatzung und Abriss ihrer Synagoge in der Linzer Straße bis heute in Honnef keinen religiösen Ort mehr hat. Bad Honnef ist mit diesem Verlust ärmer geworden.

Um die Erinnerung an das jüdische Honnef lebendig zu halten, die Geschichte der Ermordeten und ins Exil Getriebenen zu erzählen, sowie jüdisches Leben heute sichtbar zu machen, hatte sich ab 2019 aus der Mitte der Bürgerschaft Honnefs das Projekt „Erinnerung und Gegenwart jüdischen Lebens in Bad Honnef“ entwickelt. Das Projekt wird von der Kreisarchivarin begleitet und fachlich beraten.

In drei Arbeitsgruppen wurde die Thematik aufgearbeitet: 1. Honnefer Zeitleiste zur jüdischen Geschichte (historische Meilensteine) Koordination Michael Lingenthal; 2. Kultur und Kunst (Vergangenheit und Gegenwart) Koordination Christiane Lingenthal; 3. Stolpersteine 2.0 (digitale Informationsmöglichkeit) Koordination Tim Gretenkord (St. Josef).

Das Projekt wurde 2021 der Stadt Bad Honnef, Bürgermeister, 1. Beigeordneter, Verwaltung, vorgestellt. Der Bürgermeister regte an, Teile des Projektes in das offizielle Programm zu „1100 Jahre Bad Honnef“ aufzunehmen, was besonders durch Beiträge der Arbeitsgruppe „Kunst und Kultur“ realisiert wurde (4 Ausstellungen, 2 Musikveranstaltungen zum Stadtfest). Anlässlich der offiziellen Feier der Stadt zu „1700 Jahre jüdische Geschichte in Deutschland“ konnte das Projekt am 24. November 2021 der Öffentlichkeit von Stadt und Projektgruppe im Beisein der Generalsekretärin des Vereins „321-2021“, Staatsministerin a.D. Sylvia Löhrmann, als städtisches Projekt vom Bürgermeister und den Koordinatoren der Arbeitsgruppen vorgestellt werden.

Ergänzend bot das Rathaus Raum für den ersten Beitrag zur „Zeitleiste“, indem unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf D. Cremer Mitglieder der Arbeitsgruppe Zeitleiste, Thomas Kollritsch u.a., eine Ausstellung zur Geschichte der „1978: Das Projekt Gedenktafel Kirchstraße“ erarbeitet und am 24. November 2021 eröffnet werden konnte.

Danach wurden zusätzlich zu den Informationen/Dokumenten zu „Stolpersteine 2.0“ auch visuelle Materialien zu Daten der jüdischen Geschichte Honnefs fertig gestellt. Dabei werden Aussagen von Zeitzeugen integriert. Unter Leitung von Arno Bendels wurde das Video zur Vernichtung der Honnefer Synagoge am 10. November 1938 realisiert und der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Erarbeitung weiterer Themen als Meilensteine jüdischen Lebens in Bad Honnef über die vergangenen Jahrhunderte für das Projekt „Zeitleiste“ wurden in Angriff genommen, darunter „Jüdischer Friedhof auf der Helte“, Konrad Adenauer und das Judentum“, „Besuch überlebender exilierter Honnefer Juden in Bad Honnef“, „Überlebende jüdische KZ Häftlinge in Aegidienberg“ und “Realisierung des Projektes Gedenktafel Kirchstraße“. Durch die Überführung des Projektes E&G in den Verein „Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef e.V.“ (JVGH) am 18. September 2023 gelang es, die Weiterführung und Erweiterung der begonnenen Projekte in eine effektive und nachhaltige organisatorische Form zu bringen. Besonders erfreulich dabei war, dass so viele Menschen als Mitglieder des JVGH gewonnen werden konnten. Damit wurde die Basis des bürgerschaftlichen Engagements entscheidend verbreitert.

2019 wurde die Arbeit mit einer langfristigen Perspektive begonnen. Zitat aus der damaligen Selbstdarstellung: „Das Thema und sein Umfang erfordern, dass es mehrjährig angelegt wird. Das Projekt soll kein singuläres Befassen mit der jüdischen Geschichte und Gegenwart sein. Vielmehr soll es auch zukünftig durch Informationen, Bildungsmaßnahmen und Veranstaltungen ein aktiver Part Honnefs sein.“ Weiter war den Initiatoren von „E&G“ wichtig, dass die Initiative und dann der Verein in der bürgerschaftlichen Mitte der Stadt angesiedelt war und bleibt.

Diese Zielsetzungen sind mit der Gründung von JVGH und dem gewählten Vorstand unter Vorsitz von Prof. Dr. Rolf D. Cremer in idealer Weise erreicht worden.

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